An ambitionierten Zielen fehlt es nicht: Bis 2050 will die Schweiz ihre Atomkraftwerke abschalten und komplett auf erneuerbare Energien umstellen. Dabei spielen Kleinwasserkraftwerke eine bedeutende Rolle, Anlagen wie die Kraftwerke „Doppelpower“, „Rufi“ und „Cotlan“ im Glarnerland. „Mit diesen Projekten haben wir die Grenzen des Machbaren erreicht – und sogar verschoben“, sagt Wim Feyen, Oberbauleiter beim Bauunternehmen K-Boringen aus Belgien.
K-Boringen führte die Rohrvortriebe beim Bau der Kraftwerke durch. Sie produzieren Strom für insgesamt 8.700 Haushalte. Gewaltige Felsbrocken, Kies, hoher Wasserdruck, extrem harter Fels, große Rohrdurchmesser von bis zu 3,8 Metern und Stollenlängen von deutlich mehr als 1.000 Metern stellten Feyen und seine Mannschaft vor echte Herausforderungen. Zudem mussten die Maschinen beim Rohrvortrieb unterirdische Kanäle, Bergflüsse oder eine Bahnstrecke mit geringer Überdeckung unterfahren. Beim Kraftwerk Rufi fuhr die Maschine eine Raumkurve mit einem Radius von 260 Metern – für einen solchen Stollen ist das Rekord. „Die Maschinen von Herrenknecht haben die komplexen Aufgaben bravourös gemeistert“, so Feyen. „Was ich ebenfalls an der Zusammenarbeit schätze: Wenn einmal Probleme auftreten, löst man sie gemeinsam.“